Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

Hernienzentrum

Hernien (Brüche) gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der Allgemeinchirurgie. Wir im meDicum Hernienzentrum haben uns auf die Diagnose und Behandlung von ebensolchen Brüchen spezialisiert.

Der Begriff Bauchwandbruch bzw. Hernie:

Unter einem Bruch versteht man den Austritt von Eingeweiden und des Bauchfelles durch eine Muskellücke in der Bauchwand (sog. äußerer Bruch) oder im Zwerchfell (sog. innerer Bruch). Solch eine Muskellücke kann erworben oder angeboren sein.

Die Hernien werden nach dem Ort an dem sie auftreten benannt:

  • Leistenbruch (Hernia inguinalis) - häufigste Bruchform
  • Hydrozele
  • Nabelhernie
  • Inkarzerierte Hernie = NOTFALL!!!
  • Schenkelhernie
  • Epigastrische Hernie
  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie)
  • Narbenhernie
  • Hodenhernie (Skrotalhernie)

Aufbau der Hernie:

  • Bruchsack: ausgestülpte Bauchfelltasche
  • Bruchinhalt: die Bestandteile des Bauchinnenraums, die in den Bruchsack wandern
  • Bruchpforte: Muskellücke

Wie entsteht eine Hernie?

Das sogenannte Bauchfell ist eine Hautschicht, welche den Bauchraum auskleidet, in dem sich die Bauchorgane befinden. Durch das Bauchfell sind die Organe gegeneinander verschieblich. Entsteht nun eine Bruchpforte (Muskellücke), so kann Bauchfell durch diese Pforte treten und der sogenannte Bruchsack entsteht. So können Bauchorgane im Bruchsack nach außen oder in den Brustbereich gelangen.

Welche Ursachen gibt es dafür?

  • Voroperationen
    Begünstigender Faktor ist ein Verlust der Gewebefestigkeit (z.B. Bindegewebsschwäche, Schwangerschaft, Übergewicht, hohes Alter und Traumen).
  • Angeborene, unvollständige Verschlüsse der Bauchwand
  • Starker Druckanstieg im Bauchraum etwa durch Pressen, Husten, Wasseransammlungen, Tumore

Welche Beschwerden entstehen durch Hernien?

  • Druckgefühl
  • Dauerschmerz (anhaltende Reizung des Bauchfells und des Darms)
  • Spitze, stechende oder ziehende Schmerzen
  • zunehmende Verschlechterung des Allgemeinzustands und Leistungsfähigkeit
  • Stuhlunregelmäßigkeiten (Verstopfung, Durchfall, Blut im Stuhl)
  • Kleinere Brüche: oft beschwerdefrei (Schmerzen bei starker Anspannung der Bauchmuskulatur durch eingeklemmtes Bauchfell oder Darmteile)

Wie wird ein Bruch diagnostiziert?

  • tastbarer Bruchsack an seiner Austrittsstelle
  • Untersuchung im Stehen: der Patient wird gebeten zu Husten oder zu Pressen
  • Kleinere Brüche sind beim Pressen oder Husten als Vorwölbung erkennbar.
  • Sonographie des Bruchgebiets zur Lokalisation des Bruchs
  • In manchen Fällen kann eine CT Untersuchung zur genaueren Beurteilung notwendig sein
  • innerer Bruch an Zwerchfell oder Beckenmuskulatur: fehlende äußere Zeichen (Diagnose durch Gastroskopie/Magenspiegelung bzw. Sonographie)

Welche Komplikationen können bei Bauchwandbrüchen auftreten?

  • Darmverschluss (unterbrochene Stuhlpassage)
  • Durchblutungsstörungen des Gewebes durch Einklemmung von Bauchfell und Darm

Einklemmungen im Rahmen von Brüchen sollten schnellstmöglich gelöst werden, ansonsten kann es innerhalb weniger Stunden zum Absterben von Darmabschnitten kommen. Dies ist eine lebensbedrohliche Situation.  Eingeklemmte Brüche sind somit Notfälle, die sofort operiert werden müssen.

Wie wird eine Hernie therapiert?

Der Goldstandard in der Therapie von Hernien ist die baldestmögliche Operation um die Bruchpforte zu verschließen.

Welche Operationsmöglichkeiten gibt es?

Abhängig von der Art des Bruches, sowie von Alter und Zustand des Patienten, stehen verschiedene Operationsmethoden zur Verfügung.

  • laparaskopische Operation (=Knopflochchirurgie)
  • offene, konventionelle Operationen

offene Eingriffe:

  • Bei kleineren Leistenbrüche (bei Kindern und jüngeren Patienten bevorzugt)
  • Eingriff in Vollnarkose oder Lokal- oder Regionalnarkose
  • Vernähen eines kleinen Schnitts in der Bauchwand
  • Verstärkung der Nahtstelle durch das Einnähen von Muskulatur oder Bindegewebe

Laparoskopische Hernienoperation:

  • v. a. bei wiederholten Brüchen an einer voroperierten Stelle
  • Eingriff in Vollnarkose
  • mehrere kleine, kosmetisch kaum sichtbare Schnitte werden zum Einführen einer oder mehrerer Sonden gemacht
  • Verschluss der Bruchpforte mittels Plastiknetz

Operationstechnik:

  • Die Bruchstelle wird zuerst aufgesucht und freigelegt. Anschließend wird die Bruchpforte in der Bauchwand mit einer Naht vernäht und somit verschlossen.

Verhindern des Wiederauftretens eines Bruches:

  • Wichtig vor allem bei größeren Brüchen und älteren Patienten
  • Verwachsung mit seiner Umgebung und Stabilisierung des ehemaligen Bruchgebietes und somit der Bauchwand
  • Bedecken der Bruchpforte mit einem kleinen Kunststoffnetz
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